§ 56 Abs. 1 StVollzG "Für die körperliche und geistige Gesundheit des Gefangenen ist zu sorgen." – Themenabend „Psychotherapie im Strafvollzug“

Veröffentlicht am um 09.49 Uhr

Laut Strafvollzugsgesetzt (StVollzG) hat jede*r Insass*in einer Strafanstalt von Seiten des Rechtsstaates einen Anspruch auf eine adäquate medizinische Betreuung. Der Staat hat demnach laut Gesetz für die Erhaltung der körperlichen und der geistigen Gesundheit jede*r Strafgefangenen Sorge zu tragen.
Doch inwiefern können diese rechtlich definierten Ansprüche im „Normalvollzug“ realisiert werden? Und wie sieht der psychotherapeutische Alltag in Strafvollzugsanstalten tatsächlich aus? An welchen Stellen und mit welchen Zielen sind Psychotherapeut*innen in die Prozesse rund um den Strafvollzug eingebunden?

Diesen und zahlreichen anderen Fragen rund ums Thema „Psychotherapie im Strafvollzug“ wollen wir am 16.1. in Hörsaal 8 (HSG) gemeinsam auf den Grund gehen:

Los geht es um 18.45 Uhr mit einer eindringlichen US-amerikanischen Dokumentation, die drei Männer bei einem viertägigen Gruppentherapieprozess in eine Justizvollzugsanstalt begleitet. Gemeinsam mit verurteilten Straftätern erleben die drei Männer, welche umfassenden psychologischen Herausforderungen der Prozess der Rehabilitation umfasst. Die Dokumentation liefert einen seltenen und wirkmächtigen Einblick in die individuellen Werdegänge und Wachstumsprozesse, die zu oft hinter dem entmenschlichenden Bild straffällig gewordener Menschen in unserer Gesellschaft verschwinden.

Im Anschluss wird uns die Diplompsychologin Nicole Borchert (Referentin für Öffentlichkeitsarbeit der JVA Leipzig) eine kurze Einführung zur Gefängnispsychologie in Deutschland geben und für Fragen zur Verfügung stehen. Außerdem soll Platz für Diskussionen zum Thema und zum Film geboten werden.

Die Veranstaltung ist offen für alle am Thema interessierten. Da wir 21 Uhr bereits die Zelte wieder abbrechen müssen, kommt pünktlich damit genügend Zeit bleibt für anregende Diskussionen.

Wir freuen uns auf einen erkenntnisreichen Abend gemeinsam mit euch,
Euer FSR Psychologie