Ausschreibung BA/MA oder Praktikum

Veröffentlicht am um 12.45 Uhr

Liebe Studierende,

herzlich willkommen im neuen Semester. Wenn Sie schon wieder Lust haben, gute Forschung zu machen und relevante Probleme zu lösen, hätte ich ein Angebot an Sie.

Unseren Lehrstuhl erreichte letzte Woche eine Anfrage von Alstom, dem weltweit zweitgrößten Hersteller von Schienenfahrzeugen und Signaltechnik. Ingenieure, die mit der Entwicklung der Loks und generell Triebfahrzeuge befasst sind, würden gern besser verstehen, wie sich Vorfälle im Eisenbahnverkehr, die Personenschäden zur Folge haben (Unfälle, Suizide, etc.), auf die geistige Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Triebfahrzeugführer(inne)n, anderem Eisenbahnpersonal und Nichtbetriebsangehörigen (Zeugen und Passagieren) auswirken. Sie würden gern mit uns ein Projekt ins Leben rufen von dem sie sich letztlich Empfehlungen erhoffen, wie die Fahrzeuge gestaltet werden können, um die Begleiterscheinungen dieser traumatischen Erlebnisse weniger negativ zu gestalten.

Ich denke, es handelt sich um ein wichtiges und spannendes Thema und der interdisziplinäre Zugang mit einem Partner, der direkt an der Umsetzung von Erkenntnissen interessiert ist, bietet viel Lernpotential. Wir als Psycholog(inn)en steuern Wissen dazu bei, wie die Situation (und das was davor und danach passiert) von den Lokführer(inne)n und dem Bahnpersonal erlebt und verarbeitet wird. Mit den Ingenieur(inne)n von Alstom würden wir dann gemeinsam über mögliche technische Umsetzungen zur Verbesserung der Situation nachdenken. Es geht also nicht um Therapiegestaltung, sondern um eine bisher noch weniger beleuchteten Facette, nämlich die Gestaltung des Arbeitsplatzes der Lokführer/innen und des Bahnpersonals auf Grundlage der Erfahrungen in diesen belastenden Situationen.

Es bestehen verschieden Optionen, dieses Thema zu bearbeiten. Die Leute von Alstom sind sehr daran interessiert, etwas gemeinsam zu entwickeln. Sie haben bspw. vorgeschlagen, dass interessierte Studierende einen Praktikant(inn)envertrag oder einen Vertrag als Werksstudent/in erhalten. Ich denke es wäre auch möglich, dass mehrere Studierende das Thema gemeinsam bearbeiten (z.B. einer als Praktikum, die andere als BA, wieder andere als MA). Als Prozess bietet sich m.E. nach ein Dreischritt an, bestehend aus (1) Aufbereitung des bestehenden Wissens, (2) eigene Erhebung zur Validierung dieses Wissens und Schließen von Lücken (gern in Mixed-Methods mit Interviews, Fragebogenstudie, Fokusgruppe mit Bahnpersonal und Lokführer(inne)n) und (3) Umsetzungs-Workshops gemeinsam mit den Leuten von Alstom.

Wenn Sie Interesse haben, an diesen Fragestellungen mitzuarbeiten, melden sie sich gern bei mir unter michael.knoll@uni-leipzig.de